Seit 2013 ist die Marktgemeinde Gratkorn stolz darauf, die Auszeichnung als FAIRTRADE-Gemeinde zu tragen.
Im
Oktober 2020 wurde eine Evaluierung durchgeführt – die Zertifizierung ist nun bis Oktober 2023 gültig.
Was bedeutet FairTrade eigentlich?
Wie der Name schon sagt, geht es bei FAIRTRADE um fairen Handel. Dies bedeutet wiederum, dass Produkte, die aus etwa 60
verschiedenen Entwicklungsländern importiert werden, zu fairen Bedingungen hergestellt werden. Zum fairen Handel zählen auch das Verbot von Kinderarbeit und Zwangsarbeit sowie die Umstellung auf
eine biologische Landwirtschaft.
Die Vision hinter dem Begriff FAIRTRADE: Nachhaltig ein sicheres und menschenwürdiges Leben der Kleinbauernfamilien in diesen
Entwicklungsländern zu fördern.
Umweltschutz ist ein weiterer wichtiger Aspekt im FAIRTRADE, da der Einsatz von gentechnisch-modifiziertem Saatgut sowie der
Einsatz von hochgiftigen Agrochemikalien im Fairen Handel verboten sind.
Wie wurde die Marktgemeinde Gratkorn eine FAIRTRADE-Gemeinde und was bedeutet
das?
Im Juni 2013 wurde der Marktgemeinde Gratkorn die Auszeichnung als FAIRTRADE-Gemeinde verliehen. Mit diesem Schritt bekannte
sich Gratkorn dazu, einen Beitrag für eine gerechtere Welt zu leisten.
FAIRTRADE-Gemeinde zu sein bedeutet, nicht nur Förderung des Verkaufs fair gehandelter Waren, sondern auch Vermeidung von
„ungerechtem“ Handel durch Wiederverwenden bzw. Weiterschenken. Dazu gehört auch die Förderung von lokalem, saisonalem, biologischem und gerechtem Einkauf.
Um die Kriterien einer FAIRTRADE-Gemeinde erfüllen zu können, wurde eine Arbeitsgruppe aus Gemeinderäten und einigen
engagierten Gratkornern gebildet.
Die Stärke einer FAIRTRADE-Gemeinde liegt jedoch darin, dass sie alle Bürger miteinbeziehen. Wir freuen uns daher über Ihr
Engagement und Ihre Anfragen, Ideen oder Mitarbeit im Arbeitskreis FairTradeGemeinde!
Welche FAIRTRADE-Aktivitäten werden in Gratkorn umgesetzt?
Folgende Aktivitäten wurden bereits unternommen:
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Der Arbeitskreis FairTradeGemeinde führt jährlich
Veranstaltungen und Aktionen zu einem Schwerpunktthema durch. Die letzten
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Aktionen und Veranstaltungen haben sich mit der UNO –
Agenda 2030 für mehr Nachhaltigkeit beschäftigt: Themenabend zu den SDG17 (17 Sustainable Development Goals) so wie Infostand beim Fest der Vereine 2019.
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Die Gemeinde bietet Fairen Kaffee im Gemeindeamt
im Kaffeeautomaten an.
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Regelmäßig erscheinen Publikationen zum Thema FairTrade in der
Bürgermeister Info.
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Die Arbeitshandschuhe des Reinigungspersonals sind
ausNaturkautschuk aus fairen Handel und FSC-zertifizierter Forstwirtschaft.
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Bei eigenen Veranstaltungen (z. B. Bewirtung beim
Frühjahrsputz) berücksichtigt die Gemeinde regionale, saisonale Produkte.
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Sportdressen aus fairer Produktion für die VS1 als Initiative
eines Vaters.
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Kinder eines Kindergartens bekommen zu Ostern Schokohasen
aus fairer Schokolade.
Wiederverwenden und im Ort einkaufen
Folgende Gratkorner Unternehmen und Initiativen leisten ihren
Beitrag
für den fairen Handel:
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Die Pfarre Gratkorn veranstaltet regelmäßig den
monatlichen Weltmarkt und führt zahlreiche
Sonderaktionen durch. Unter anderem die Aktionen „Faire Hasenjagd“ zu Ostern, „Fairer Nikolaus“, Verkostungsaktion beim Pfarrfest und „Fair Schenken“.
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Der für den Weltmarkt verwendete Weltkasten wurde in
Gratkorn weiterentwickelt. Dieser dient als wichtige Unterstützung für den regelmäßigen Weltmarkt. 8 Stück wurden von der Lebenshilfe in Gratkorn für andere Pfarren schon
gefertigt.
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Juwelier Johann verwendet Bruchgold bei der Fertigung
neuen Goldschmucks. Er führt auch Eheringe mit dem Siegel für Faires Gold.
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Die Schneiderei Fink wurde in den FairFashion-Führer des
Landes Steiermark unter „lokal geFAIRtigt“ aufgenommen.
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Die Donatus-Apotheke führt FairTrade-zertifizierte
Süßigkeiten (Landgarten). Auch finden sie dort viele Sonnentor-Produkte.
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Alle Lebensmittelgeschäfte führen faire Artikel und
einige Gastronomiebetriebe verwenden fair gehandelte Produkte.
Weiterverwenden statt wegwerfen
- Der Kostnixladen der Pfarre Gratkorn wird im FairFashion-Führer
des Landes Steiermark unter „GEBRAUCHT = FAIR“ geführt. Durch den Kostnixladen werden pro Jahr Kleidung und andere Waren im Wert von mehreren hunderttausend Euro Neuanschaffungswert
weiterverwendet anstatt weggeworfen. Mehr als 4 Tonnen Lebensmittel, die nicht mehr verkauft werden konnten, aber noch verwendbar sind, werden weitergegeben. Der Kostnixladen ist daher auch Teil
des Netzwerkes der „Lebensmittelverteilung“.
- Im Ort gibt es 4 öffentliche Bücherschränke, einen völlig frei zugänglichen, einen nur für christliche Literatur in der Pfarrkirche und je einen in der Bäckerei Gaar und im Kostnixladen.
- In den Räumen der Lebenshilfe werden immer wieder Repair-Cafes veranstaltet, wo jeder defekte Geräte prüfen und gegebenenfalls reparieren lassen kann.
- Bei ReUse-Kursen lernen Schüler, Materialien wieder zu verwenden. Beispiele dafür sind die „Gartenmöbel“ im Gemeindepark.
Auszeichnungen und Anerkennung:
- Die Rezertifizierung 2020 als FairTradeGemeinde war erfolgreich 2014 und 2015 wurde die Pfarre Gratkorn von der Diözese als erste für die in Österreich für Pfarren entwickelte und umgesetzte
ökosoziale Beschaffungsordnung und für den Kostnixladen mit den Umweltpreis für „Innovation und Fairen Handel“ ausgezeichnet.
- Die (GRAT-)KORN-Laberl wurden 2016 von Minister Andrä Rupprechter mit dem Viktualia-Award für privates Engagement ausgezeichnet.
- Beim FairStyria-Tag für Gemeinden 2016 wurden der Weltkasten und der Kostnixladen als Best-Practice präsentiert.
Sollten Sie Interesse an der Mitarbeit haben, bitte melden Sie sich bei
Herrn Gemeindevorstand Mag. Johann
Preitler
E-Mail: hans.preitler@gruene.at
Tel.: +43 676 548 57 05
Quellen:
https://www.fairtrade.at
https://www.fairtrade-gemeinden.at
http://www.fairstyria.at
https://www.barcoo.com/ratgeber/fairtrade
https://www.bio-navigator.com